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Marina Jacob.

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Skulptur. Installationen. Zeichnungen. Performance

Arbeiten

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ich erkunde Vermischungen und Verwandlungen, indem ich zeichnerische Elemente in bildhauerische Arbeiten einbringe und umgekehrt. Zum Beispiel verwende ich bei meinen Skulpturen Linienführung, Schraffuren und andere Texturen und mache so die Skulpturen zu den Protagonisten meiner Zeichnungen. Die betreffenden Skulpturen können historische, physisch existierende Werke oder auch literarische und historische Figuren sein, etwa eine Statue des Komturs, die Wasserspeier von Notre-Dame oder ein trojanisches Pferd. Andererseits verwende ich den bildhauerischen Prozess und die bildhauerischen Materialien auch für meine Zeichnungen, zum Beispiel flüssiges Metall, Metallspäne, Wachs und Glas.

Der bewusst groß gewählte Maßstab der Arbeiten betont die Stofflichkeit der Zeichnungen und den phänomenologischen Aspekt der Körper im Raum. Ich befasse mich ständig mit Stofflichkeit und Prozessen sowie mit dem intensiven Innenleben der Materialien. Ich versuche vor allem, auf der Ebene der stofflichen Imagination eine Verbindung zum Betrachter herzustellen.

 

Diese Sichtweisen gründen sich auf die philosophischen Gedanken von Gaston Bachelard und auf Bruno Latours Theorien zum Agentencharakter von Gegenständen. Das geheime Leben des Werkstoffs steckt voller Überraschungen, kann manchmal Grenzen sprengen und vorgefasste Meinungen auf undenkbare Weise unterlaufen. Die Werke zögern an der Schwelle der Erkenntnis und nähern sich den Antworten auf Wegen, auf denen das rationale Erkenntnisvermögen keine Ausschließlichkeit genießt.

 

In meiner derzeitigen Werkreihe „Geometry and Echoes“ „sperre ich das Feuer ein“ und erkunde die Elemente Feuer und Erde. Angeregt wurden die Arbeiten durch den Brand von Notre-Dame, weitere Impulse kamen von den brennenden Regenwäldern und einem Brand im Krefelder Zoo. Zudem flossen Forschungen über Kulturen ein, die Menschenopfer praktizieren.

 

Das Spannungsfeld zwischen Religion, Wissenschaft, Kunst und Politik ist komplex und vielschichtig. Meine Arbeiten sind nicht durch die Hoffnung motiviert, Antworten zu finden. Vielmehr interessiert es mich, Fragen in eine Sprache der materiellen Imagination zu übersetzen. Manchmal ist diese Sprache unmittelbar, jedoch häufiger eher obskur und für eine synthetische Lesart von Interesse. Die an Waffen gemahnende industrielle Kälte des Stahls, die emotional aufgeladene Wärme des Kupfers, die sich unheimlich anfühlenden papiernen Häute, der Gefäßcharakter des roten Wachses – all das wird hier in der alchemistischen Retorte untersucht. Die Maße der papiernen „Körper“ sind ebenso aufschlussreich wie ihr Schweben und ihre scheinbare Entropie, die sofort auf die Gegenwart eines Menschen reagiert, auf dessen Körperwärme, Bewegung und Position.

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